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Von Hans-Jochen Köpper

Badische Zeitung; Di, 11. Februar 2020

 

Nicht nur musikalisch eine Gemeinschaft

Der Altersdurchschnitt beim Musikverein Kappel liegt bei 23 Jahren.

 

LENZKIRCH-KAPPEL (koe). Etwa 50 Musiker und Musikerinnen, alle in Tracht und mit Instrumenten: Da wurde es schon ziemlich eng im Gasthaus Blume in Kappel, wo der Musikverein mit einem zünftigen Musikstück seine Hauptversammlung eröffnete. Die Enge tat der guten Stimmung indes keinen Abbruch. Im Gegenteil, die Kappler Dorfmusik ist nicht nur ein Musikverein, da schwingt auch ein Gemeinschaftsgedanke mit. 

           

Geändert im Vorstand: die stellvertretende Vorsitzende Katharina Schiehlen und die neue Schriftführerin Kerstin Bolz 

215 Mitglieder zählt der Verein und damit ist mehr als jeder vierte Kappler dabei. Das Durchschnittsalter beträgt 23 Jahre und auch bei den 70 aktiven Musikern und Musikerinnen ist die Hälfte jünger als 35. Hinzu kommen 15 Kinder in der Flötenausbildung. Zahlen, die den Verein optimistisch ins neue Jahrzehnt blicken lassen, zumal auch die Finanzen im grünen Bereich sind, wie Kassiererin Petra Sigwarth berichtete. Der vierstellige Gewinn aus dem vergangenen Vereinsjahr wird den Rücklagen zugeführt.

Auch Dirigentin Anna Lena Huber war voll des Lobes: "Proben ist wie Arbeit an einem Rohdiamanten und das Ergebnis, sprich der Beifall, sollte immer auch den Musikern gelten, nicht nur der Person mit dem Taktstock."

Während die Ehrungen für langjährige Mitglieder beim Musikverein Kappel erst im Frühjahr stattfinden, wurden die fleißigsten Probenbesucher ausgezeichnet. Nur ein einziges Mal im vergangenen Jahr fehlte Tobias Winterhalder, was zu dem spaßigen Einwurf aus dem Publikum führte: "Daran müssen wir aber noch arbeiten."


Wahlen: Vorsitzender Andreas Schurt, stellvertretende Vorsitzende Katharina Schiehlen (neu), Schriftführerin Kerstin Bolz (neu), die das Amt von Katharina Schiehlen übernahm, Kassiererin bleibt Petra Sigwarth. Ausgeschieden aus dem Vorstand ist Sandra Förderer.

Von Wolfgang Scheu

Badische Zeitung, Mo, 09. Dezember 2019

 

Zurück in die Heimat brachte der Musikverein Kappel die Besucher mit dem ausdrucksvollen Vortrag des vertonten Gedichtes "Von guten Mächten wunderbar verborgen". Moderator Felix Drathschmidt trug den Text im Ganzen vor, er wusste auch zu den anderen Stücken und von den Musikern einiges zu berichten.

Bild: Wolfgang Scheu, BZ



Feierlich und klar war der Ton des Euphoniums von Solist Thomas Vent-Schmidt beim "Solitary Prayer", die Bässe von Robert Stoll und Ralf Kühnemund wippten im Dreiviertel-Takt zu den "Rosen aus dem Süden" vom Walzerkönig Johann Strauss, Herbert Winterhalder an der Posaune war kaum zu bremsen. Ungewohnte Klänge in der Kirche, doch sehr willkommen, ertönten beim Arrangement des Kinderliedes "Guten Abend, gute Nacht" im Egerländer – Stil.

Für viele war es der Höhepunkt, für die Dirigentin Anna-Lena Huber ganz sicher ein Stück, das sie nie vergessen wird – die konzertante Vertonung des Unglücks des Luftschiffs "Hindenburg" – so auch der Titel. Vor wenigen Tagen war es das Prüfungsstück bei ihrer abgelegten Dirigentenprüfung in Staufen. Am Ende des kurzweiligen Abends stand sie, wie immer, dankbar und stolz über die Leistung ihrer Musiker und Musikerinnen strahlend mit einem Blumenstrauß in der Hand vor dem Publikum, der Applaus schien nicht zu enden. Neben den schönen Erinnerungen an einen besonderen Konzertabend nahmen die Besucher auch ein Tütchen Selbstgebackenes mit nach Hause und füllten das Spendenkörbchen Musikvereinskasse reichlich. Es reicht sicher für mehr als nur ein paar Notenständer. Beim Frühjahrskonzert wird es auch Zugaben geben, das haben sie schon versprochen.

   
© Musikverein Kappel im Hochschwarzwald